Michl & Kraftl – Das war die 65. Vierschanzentournee
Eines Vorab: mit der 65. Vierschanzentournee liegt eine turbulente Tournee hinter Michi Hayböck und Stefan Kraft. Eine Tournee, die im positiven und auch negativen Sinne alles geboten hat, was der Skisprungzirkus mit sich bringt.
Die Vorzeichen konnten bei Michl und Kraftl vor Beginn der Tournee nicht verschiedener sein. Während Stefan ausschließlich TOP-10 Plätze vor der diesjährigen Tournee einfahren konnte, musste Michael, auf Grund von Rückenproblemen, erheblich mehr kämpfen. Doch nach Michis Weltcupsieg in Engelberg, waren beide bereit für das erste Highlight der Saison.
In Oberstdorf sollte dann, wie bereits vor zwei Jahren, ein Traumstart gelingen. Stefan Kraft setzte sich vor Kamil Stoch und „Buddy“ Michael Hayböck beim Auftaktspringen durch.
Auch auf der nicht unbedingt geliebten Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen konnte Stefan erneut aufs Podium springen und war somit nach zwei von vier Stationen voll im Kampf um den goldenen Adler mit dabei. Auch Michi landete mit 2 soliden Sprüngen erneut in den TOP 10.
Auch die Qualifikation in Innsbruck verlief ganz nach Plan. Stefan konnte sich als Tagessieger deutlich durchsetzen und der „Hai“ landete auf dem vierten Platz. Es war also alles angerichtet für ein spannendes Springen am legendären Bergisel. Leider erwischte sowohl Michi, als auch Stefan (sowie weitere im Team Österreich) in der Nacht zum Springen, ein Magen-Darm-Virus, sodass Michi überhaupt nicht teilnehmen und Stefan nur extrem geschwächt an den Start gehen konnte. Darüber hinaus gehörte Stefan am 4. Jänner zu den Verlierern der Windlotterie und hatte somit keine Chance vorne mitzuspringen.
Stefan konnte auf Grund der Krankheit auch in Bischofshofen leider – immer noch sehr geschwächt – nicht wirklich um die Topplätze mitkämpfen. Michael dagegen zeigt eine geradezu unmöglich Leistung indem er, zwei Tage nachdem er nicht einmal in Innsbruck antreten konnte, aufs Podest sprang.
Schlussendlich eine verrückte Tournee, die sehr stark begonnen hat, aber leider durch sehr viel Pech nicht mit einem Top-Ergebnis ausgegangen ist.